Tagebuch eines Werkstatt-Chefs
Am Donnerstag, 14. Januar 2021 starteten wir mit der Schneeräumung um 5.30 h. Bis Klösterli lag sehr schwerer, nasser Schnee. Eine Herausforderung für die Schleudermaschine der Lok 8. Immer wieder verstopfte der Auswurfkanal und schob den Schnee vor. Der Betrieb wurde auf der Strecke bis auf weiteres eingestellt. Gegen Abend, nach ununterbrochener Arbeit, kamen wir bis Rigi Kulm. Nebengeleise wurden keine aufgemacht.
Am Freitag begann der Arbeitstag wieder um 5.30 h. Die Fahrt ging bis oberhalb Kräbel, dann hatten wir kein Strom mehr auf der Fahrleitung. Das Leitsystem meldete eine Störung zwischen Fruttli und Klösterli. Ein Mitarbeiter befand sich zum Glück in Klösterli und machte sich zu Fuss auf den Weg, um die Strecke zu kontrollieren. Mehrere Bäume lagen quer über der Fahrleitung.
Wie weiter?? Wir packten Leitern, Habegger, Seile und Motorsägen und machten uns zusammen mit zwei Mitarbeitern der UAK zu Fuss auf den Weg ab Fruttli. Bis dorthin kamen wir gegen Mittag mit Schleuder und Pflug. Dann galt es, Bäume runtersägen, Astwerk entfernen und die Fahrleitung irgendwie provisorisch reparieren, damit wir die Strecke von Schnee räumen konnten um mit dem Hilfswagen an die Schadstellen zu gelangen. Gegen 14 h waren wir – nach fliegender Verpflegung, Dank dem Stationspersonal - im Klösterli und arbeiteten uns weiter nach Rigi Kulm hoch, während sich eine Gruppe den Fahrleitungsschäden widmete.
Am späten Nachmittag kamen wir vor dem Remisen Tor auf Rigi-Kulm an. Das Dach der Lok 8 war inzwischen so mit Schnee voll, dass ein Halt nötig war und die Fahrleitung abgeschaltet werden musste, um diesen zu entfernen. Da auf Samstag schönstes Winterwetter angesagt war, wollte die RB den Betrieb wieder aufnehmen. Dies hiess für das Team Fahrleitung Nacharbeit bis um 22 h bei klirrender Kälte.
Am frühen Samstagmorgen, 16. Januar 2021 ging das erweiterte Räumungsteam nochmals auf die Strecke, um sämtliche Weichen und Nebengeleise zu öffnen, parallel dazu lief der Bahn- und Skibetrieb ohne Einschränkungen. Bei nächster Gelegenheit wurde die Fahrleitung definitiv instand gestellt.
Aussergewöhnliche Ereignisse verlangen aussergewöhnlichen Einsatz – besten Dank allen Beteiligten auf allen Stufen und allen Orten für den nicht selbstverständlichen Einsatz!
Matin Horath, Januar 2021
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